Übersicht über Kunststoffschweißverfahren
Den meisten sind die üblichen Schutzgasschweißverfahren geläufig, mit denen unterschiedliche Schweißarbeiten an Metallen durchgeführt werden können und die sich vielfach auch für den Heim- und Hobbybereich eignen.
Neben diesen weit verbreiteten Schweißmethoden, zu denen beispielsweise das WIG-, das MIG- oder das MAG-Schweißen gehören, gibt es jedoch auch unterschiedliche Schweißverfahren, um Kunststoffe miteinander zu verbinden.
Hierbei besteht das grundlegende Prinzip darin, dass Folien mithilfe von Wärme und Druck verbunden werden, indem sie miteinander verschmelzen und sich ihre Molekülketten vernetzen.
Hier nun eine Übersicht über die verschiedenen Kunststoffschweißverfahren:
• Heißgasschweißen.
Beim Heißgasschweißen werden die zu verbindenden Stellen dadurch plastisch, dass ein heißes Gas meist in Form von Luft auf die Folien geleitet wird.
Die Folien werden dann aneinandergedrückt und im Zuge der Abkühlung vernetzen sich die Molekülketten der Folien, wodurch die Verbindung entsteht. Nachteilig ist jedoch, dass es beim Heißgasschweißen zu hohen Energieverlusten kommt und der Wirkungsgrad dementsprechend niedrig ist.
• Kontaktschweißen.
Das Kontaktschweißen basiert auf zangenförmigen Kontaktschienen, zwischen die die zu verbindenden Folien gelegt werden. Die Zangen schließen sich, wodurch die benötigte Wärme und der erforderliche Druck auf die Folien ausgeübt werden.
Ist es möglich, am Schweißgerät einzustellen, über welchen Zeitraum die Erwärmung erfolgen soll, wird das Schweißverfahren als Impulsschweißen bezeichnet. Das Kontaktschweißen gehört in die Gruppe der diskontinuierlichen Schweißverfahren.
Dies begründet sich damit, dass mit diesem Schweißverfahren immer nur kleine Bereiche miteinander verbunden werden können und jeder Schweißvorgang erst ein neues Ansetzen der Schweißzangen erfordert.
Nachteilig am Kontaktschweißen ist, dass die unmittelbare Erwärmung der Folien nur an den Außenseiten erfolgt, für die Verbindung aber die Innenseiten erwärmt werden müssen. Daher entstehen auch beim Kontaktschweißen Energieverluste, die den Wirkungsgrad beeinträchtigen.
• Hochfrequenzschweißen.
Bei diesem Schweißverfahren nutzt man den chemischen Aufbau der jeweiligen Kunststoffe. Dazu werden neutrale Kunststofftypen, die keine entgegengesetzten elektrischen oder magnetischen Pole haben, von polaren Kunststoffen mit Dipolen unterschieden.
Die Folien, die verschweißt werden sollen, werden einem hochfrequenten elektromagnetischen Wechselfeld ausgesetzt. Dadurch werden die Dipole der Kunststoffe angeregt, erwärmen sich und gehen durch den anschließend ausgeübten Druck eine Verbindung ein. Die Vorteile beim Hochfrequenzschweißen liegen darin, dass sehr genaue Arbeiten möglich sind, weil nur die Bereiche erwärmt werden, die verbunden werden sollen.
Zudem ist die Beabreitung auch von größeren Bereichen ohne erneutes Ansetzen des Schweißgerätes möglich. Der große Nachteil ergibt sich aber dadurch, dass sich das Schweißverfahren nur für Kunststoffe mit Dipolen eignet.
• Ultraschallschweißen.
Beim Ultraschallschweißen erfolgt die Erwärmung der Kunststoffe durch eine innere Reibung in den Folien mittels Ultraschallwellen.
Da durch die Reibung identische Temperaturen an den Außen- und den Innenseiten entstehen, kommt es kaum zu Energieverlusten. Die aufgewärmten Flächen werden dann unter Anwendung von Druck miteinander verbunden.
Mehr Anleitungen zum Schweißen und Schweißtechniken:
- Berufsportrait Maschinenführer – Schweißanlagen
- Löten von Aluminium
- Berufsportrait Schweißtechniker
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Heißgasschweißen, Warmgasschweißen oder auch Schweißen mit Heißluft folgt dem Grundsatz immer Gleiches mit Gleichem zu verschweißen. Dieses Verfahren ist für eine Vielzahl von Anwendungen sehr geeignet ist z.B, Dachbahnen, Bodenbeläge, Teichfolien, LKW-Planen, Kunststoffe im Behälterbau (Extrusionsschweißen) usw. Eine pro Anwendung passende Schweißdüse ermöglicht bei Heißluftschweißgeräten einen optimalen Wirkungsgrad.