Auflistung und Übersicht der Fügeverfahren
Gemäß der DIN-Norm DIN 8593 bedeutet der Begriff Fügen, dass mindestens zwei Bauteile dauerhaft miteinander verbunden werden. Dabei erfolgt das Fügen dadurch, dass die zwei Bauteile an bestimmten Stellen in fester oder beweglicher Form zusammengefügt werden, wodurch das neu entstandene Werkstück eine neue Form erhält. Die DIN 8593 gliedert diese dauerhaften Verbindungen in neun unterschiedliche Fügeverfahren.
Hier dazu eine Übersicht:
1. Zusammensetzen basiert auf Reibung durch Schwerkraft, Formschluss oder Federkraft.
2. Füllen.
Bei dieser Fügetechnik werden eine Flüssigkeit, ein Gas, pulverförmige Materialien oder eine Paste in die Zwischenräume eingebracht. Durch eine Phasenänderung oder eine chemische Reaktion erstarrt die Füllung, fixiert auf diese Weise die Bauteile und kann auch eine wärmeleitende oder isolierende Wirkung haben. Beispiele für das Fügen durch Füllung sind Vergüsse mir Gießharz oder Blei sowie das Ausschäumen von Fugen mit Montageschaum.
3. An- und Einpressen nutzt Druck, um Verbindungen herzustellen.
4. Urformverfahren.
Dieses Fügeverfahren kennzeichnet sich dadurch, dass ein fester Körper aus einem formlosen Stoff entsteht, das bedeutet, es kommt dann zum Einsatz, wenn die Erstform eines festen Körpers hergestellt und ein Stoffzusammenhalt geschaffen werden soll.
Die Ausgangsstoffe können flüssig, gasförmig, plastisch, körnerförmig oder pulverförmig sein, je nach Kombination der rheologischen Verhaltensweisen wird zwischen Galvanoplastik, Pulvermetallurgie und Gießereitechnik unterschieden.
5. Umformverfahren sind Verfahren, durch die Metalle oder thermoplastische Kunststoffe umgeformt werden.
In der ersten Verarbeitungsstufe wird dazu ein urgeformtes Vormaterial in die Form von Halbzeug gebracht und dieses Halbzeug in der zweiten Verarbeitungsstufe in ein Werkstück umgeformt. Dabei ändern sich weder das Volumen noch die Masse noch der Zusammenhalt des Werkstoffs, im Unterschied zum Urformen geschieht die Formänderung jedoch gezielt.
6. Schweißen.
Dieses Fügeverfahren beschreibt eine unlösbare Verbindung von Bauteilen, die durch Wärme oder Druck entsteht und bei der die Liquidustemperatur der Werkstoffe überschritten wird. Je nach Schweißmethode wird mit oder ohne Schweißzusatzstoffe gearbeitet.
7.
Löten ist ähnlich wie das Schweißen eine Fügetechnik, bei der die Verbindung durch das Schmelzen eines Lotes oder durch die Diffusion an den Verbindungsstellen entsteht, das bedeutet, auch hier wird mit Wärme gearbeitet. Im Unterschied zum Schweißen bewegt sich die Arbeitstemperatur allerdings unterhalb der Liquidustemperatur der Werkstoffe.
8.
Kleben nutzt Klebstoff als Hilfsmittel, durch den die Werkstücke stoffschlüssig miteinander verbunden werden.
9. Textiles Fügen.
Sehr viele Fügeverfahren greifen auf Hilfsmittel zurück, hierzu gehören beispielsweise Schrauben, Keile, Nägel, Stifte oder Nieten. Zudem setzen viele Fügetechniken spezielle Werkzeuge voraus, etwa in Form von Schweißgeräten, Lötkolben oder Schlagschraubern.
Hier mal ein Video zur Fügetechnik:
Mehr Anleitungen zum Schweißen und Schweißtechniken:
- Schutzgase beim MIG- MAG- und WIG-Schweißen
- Anleitung zum MIG-Lötschweißen
- Gesundheitliche Gefahren beim Schweißen
- Übersicht Autogenschweißverfahren
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Thema: Auflistung und Übersicht zu Fügeverfahren
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