Schweißen für Heimwerker – eine Grundanleitung

Schweißen für Heimwerker – eine Grundanleitung

Mittels Schweißgerät und dem richtigen Schweißzubehör ist es möglich, zwei metallische Werkstücke dauerhaft und belastbar miteinander zu verbinden. Wie bei jeder anderen handwerklichen Tätigkeit sind dabei natürlich auch beim Schweißen entsprechendes Wissen und Können unabdingbar.

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Zudem wird ein Hobby-Heimwerker in seiner heimischen Werkstatt nie alle Möglichkeiten der Fügetechnik ausschöpfen können, denn hierfür wird ihm nicht nur das Fachwissen, sondern auch die technische Ausstattung fehlen.

Bestimmte Schweißarbeiten, unter anderem im Kfz-Bereich oder an tragenden Bauteilen, sind außerdem ohnehin Profis vorbehalten. Kleinere, einfachere Schweißarbeiten für den Privatgebrauch sollten aber keine allzu große Herausforderung sein und jedem ambitionierten Hobby-Handwerker mit ein wenig Übung problemlos gelingen.

Im Sinne von Schweißen für Heimwerker hier nun eine Grundanleitung für Anfänger. Sie erklärt die wichtigsten Punkte und beschreibt die grundlegende Vorgehensweise, ohne dabei aber auf die Feinheiten der einzelnen Schweißverfahren einzugehen.

Schweißen für Heimwerker –

das Schweißgerät und das Zubehör

Schweißgeräte werden in unterschiedlichen Ausführungen und in verschiedenen Größen angeboten. Für einen Heimwerker, der sich erst seit kurzem mit der Schweißtechnik beschäftigt, ist es daher mitunter gar nicht so leicht, ein geeignetes Schweißgerät auszuwählen. Anfänger sind mit Schweißtransformatoren meist am besten beraten. Diese Schweißgeräte sind vergleichsweise einfach zu bedienen, ermöglichen aber dennoch ordentliche Schweißnähte.

Um das Schweißen zu lernen und einfache Schweißarbeiten zu erledigen, sind sie daher sehr gut geeignet. Zudem sind Schweißtransformatoren in Baumärkten häufig schon für rund 100 Euro zu haben.

Allerdings ist die Leistung von Schweißtransformatoren begrenzt und Werkstücke, die dünner als 2mm sind, können in aller Regel nicht verschweißt werden. Als langfristige Lösung sind Schweißtransformatoren deshalb nur bedingt geeignet. Für den Dauereinsatz und für Heimwerker, die sich bereits Schweißwissen und -können angeeignet haben, sind Schutzgasschweißgeräte ratsamer.

Schutzgasschweißgeräte sind allerdings etwas anspruchsvoller in Sachen Bedienung und deutlich teurer als Schweißtransformatoren.

Neben dem Schweißgerät braucht der Heimwerker Elektroden. Elektroden gibt es in verschiedenen Durchmessern und aus unterschiedlichen Materialien. Bei den meisten Schweißarbeiten kommen Elektroden mit einem Durchmesser von 2,5mm oder 3,25mm zum Einsatz. Auf der Verpackung ist aber jeweils angegeben, für welche Zwecke die Elektroden geeignet sind.

Außerdem benötigt der Schweißer eine sogenannte Schweißplatzausrüstung, die vielfach als Komplettset erhältlich ist. Sie setzt sich aus einem Massekabel mit Masseklemme, einem Schweißkabel mit Elektrodenhalter und einem Schutzschirm zusammen. Letzterer ist sehr wichtig, um die Augen vor Verblitzungen und die Haut vor Verbrennungen zu schützen.

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Neben Handschuhen, die ebenfalls auf jeden Fall zur Schutzausrüstung beim Schweißen gehören, braucht der Heimwerker noch eine Drahtbürste und einen Schlackenhammer.

Schweißen für Heimwerker –

die Vorbereitung der Werkstücke

Bevor zwei Werkstücke miteinander verbunden werden können, müssen sie vorbereitet werden. Die Vorbereitung besteht im Wesentlichen darin, Farbe, Rost und sämtliche Rückstände von Verschmutzungen an den Verbindungsstellen gründlich zu entfernen.

Diese Arbeit kann mit einem Winkelschleifer schnell und einfach erledigt werden, alternativ ist aber auch eine manuelle Säuberung mittels Drahtbürste und Feile möglich. Sind die beiden Werkstücke, die verschweißt werden sollen, stärker als 6mm, ist es ratsam, ihre Kanten v-förmig anzuschleifen. Bilden die Kanten ein V, lässt dies die Verbindung nämlich haltbarer und belastbarer werden.

Schweißen für Heimwerker –

die Verbindung der Werkstücke

Generell sollte der Heimwerker für seine ersten Schweißversuche Werkstücke auswählen, die er nicht mehr unbedingt benötigt. Ein Anfänger wird nämlich durchaus etwas Zeit brauchen, bis er ein Gefühl für das Schweißgerät entwickelt, sich die Grundzüge der Schweißtechnik angeeignet und herausgefunden hat, in welchem Winkel und mit welcher Geschwindigkeit er die Elektrode führen muss, um eine gleichmäßige Schweißnaht zu erzielen.

Für das Fügen werden die beiden Werkstücke so nebeneinander gelegt, dass sie sich an der Stelle, an der die Schweißnaht entstehen soll, berühren. Dann wird die Masseklemme, die sich am Massekabel befindet, an eines der Werkstücke geklemmt. Als nächstes ist die Elektrode an der Reihe, die im Elektrodenhalter des Schweißkabels befestigt wird.

Bei Werkstücken, die zwischen 2 und 5mm stark sind, wird dabei meist eine Elektrode mit 2,5mm Durchmesser verwendet. Nachdem am Schweißgerät eine Schweißstromstärke von etwa 120 Ampere eingestellt ist, berührt der Heimwerker mit der Elektrode kurz eines der Werkstücke.

Dadurch wird der Lichtbogen gezündet. Nun zieht der Heimwerker die Elektrode mit einer leicht pendelnden Bewegung in gleichmäßiger Geschwindigkeit an der Schweißstelle entlang und lässt so die Schweißnaht entstehen.

Möchte der Heimwerker Werkstücke verbinden, die stärker sind als 5mm, wird er eine Elektrode mit einem Durchmesser von 3,25mm brauchen. Zudem muss er die Schweißstromstärke auf etwa 170 Ampere erhöhen.

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Rudolf Bozart, - Schweißfachingenieur, Gerd Meinken - Schweißwerkmeister, Thorsten Kamps, Schweißer, Coautor und Buchautor und Christian Gülcan Unternehmer und Betreiber der Webseite, 2 Jahre Vertrieb von Dienstleistungen in Mechanik- und Mettallbearbeitung, schreiben hier alles Wissenswerte zu Schweißtechniken und Schweißverfahren, geben Tipps und Anleitungen zu Berufen, Schweißgeräten, Materialkunde und Weiterbildung.

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