Tipps für sicheres Schleifen, 1. Teil

Tipps für sicheres Schleifen, 1. Teil

Bei der Bearbeitung von Metall zählen berstende Schleifscheiben und hohe Vibrationen zu den größten Sicherheitsrisiken. Für ein ergonomisches und sicheres Schleifen sind deshalb einige Punkte wichtig. So muss zum Beispiel das Schleifmittel zum Werkzeug und zur Arbeitsaufgabe passen. Auch die Schleifmaschine darf nicht überlastet werden.

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Tipps für sicheres Schleifen, 1. Teil

Eine Maschine mit Drehzahlregler und Drehzahlbegrenzung sowie einem sogenannten Autobalancer erhöht die Sicherheit und macht die Arbeit angenehmer.

In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Infos und Tipps für sicheres Schleifen zusammengestellt!:

Elektrische und Druckluft-Schleifmaschinen

Bei der Arbeit mit Schleifmaschinen sollte das Sicherheitsrisiko nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen hängen unter anderem davon ab, ob ein Elektro- oder ein Druckluftwerkzeug im Einsatz ist.

Elektrische Schleifmaschinen eignen sich nicht in Arbeitsumgebungen, in denen es feucht ist. Sind sie wiederholt Stößen und Schlägen ausgesetzt, sind ihre Gehäuse, die aus Kunststoff bestehen, anfällig für Beschädigungen.

Dringen Späne oder Staub vom Schleifmittel in die Maschinen ein, können die Elektromotoren den Dienst quittieren. Beim Schleifen von leitfähigen Metallen kann elektrischer Funkenflug den Anwender gefährden. Ein beschädigtes oder durchtrenntes Elektrokabel kann Stromschläge verursachen.

Viele dieser Gefahren lassen sich minimieren, wenn die elektrische Energie wegfällt und stattdessen ein Druckluftwerkzeug verwendet wird.

Druckluftwerkzeuge sind gegenüber Feuchtigkeit und Staub unempfindlicher und bergen keine elektrische Gefahr für den Anwender. Allerdings müssen auch bei Druckluft-Schleifmaschinen ein paar Dinge beachtet werden, damit ein sicheres Schleifen gewährleistet ist.

Die richtige Drehzahl

Eine Stahlplatte anfasen, ein Gussteil verputzen, eine Schweißnaht glätten, eine Metalloberfläche polieren: Bei der Bearbeitung von Metallen erfordert jede Aufgabe ein Schleifmittel, das speziell dafür geeignet ist.

Dabei kann es sich zum Beispiel um eine gebundene Schleif- oder Diamant-Trennscheibe, eine Fächerscheibe, ein beschichtetes Pad, einen Hartmetallfräser oder eine Drahtbürste handeln.

Doch das Schleifmittel muss nicht nur zur Aufgabe, sondern vor allem auch zum eingesetzten Werkzeug passen. Mit Blick auf das Werkzeug ist entscheidend, dass es mit einer Drehzahl laufen kann, die für das Schleifmittel geeignet ist. Die Hersteller entwickeln Schleifmittel für bestimmte Werkstoffe, Anwendungen und Geschwindigkeiten.

Schleifscheiben mit 125 mm Durchmesser zum Beispiel sind meistens für eine maximale Drehzahl von 12.000 Umdrehungen pro Minute ausgelegt und erzielen dann die höchste Leistung.

Dass der Anwender im Betrieb auf die richtige Drehzahl achten sollte, hat vor allem zwei Gründe. Der erste Grund ist, dass ein Schleifmittel in einem vorgegebenen Zeitraum mehr Material abträgt, wenn es mit der optimalen Drehzahl läuft. Die richtige Drehzahl erhöht also die Produktivität und spart Zeit ein.

Der zweite Grund ist die Sicherheit. Die richtige Geschwindigkeit beim Schleifen verhindert, dass die Schleifscheibe zerbirst.

Aus diesem Grund sollte die Leerlauf-Drehzahl einer Schleifmaschine auch niemals höher sein als die maximal zulässige Drehzahl des Schleifmittels.

Überlastschutz und Drehzahlregler

Eine zu hohe Drehzahl kann eine Überlastung der Schleifscheibe zur Folge haben. Lösen sich bei hoher Geschwindigkeit Teile davon oder bricht sie im Betrieb, kann sich der Anwender schwer, schlimmstenfalls sogar tödlich verletzen.

Die Gefahr einer ungewollten Überlastung der Schleifscheibe kann durch eine Drehzahlbegrenzung deutlich verringert werden. Ein in die Schleifmaschine eingebauter Drehzahlbegrenzer verkleinert den Lufteinlass, wenn die Drehzahl steigt.

Die reduzierte Luftzufuhr bewirkt, dass die Schleifmaschine ihre zulässige Höchstdrehzahl und damit auch die Maximalgeschwindigkeit der Schleifscheibe nicht überschreiten kann.

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Das Gegenstück zum Drehzahlbegrenzer ist ein Drehzahlregler. Er wirkt zusammen mit dem Druckluftmotor der Schleifmaschine wie ein Geschwindigkeitsregler. Dazu passt er den Luftstrom an die Last an, der das Werkzeug samt Schleifscheibe ausgesetzt ist.

Erhöht der Anwender den Andruck, sorgt der Regler dafür, dass mehr Luft in den Motor strömt, damit die optimale Drehzahl für das Schleifmittel erhalten bleibt.

Dies wiederum erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern bringt auch eine ideale Schnittgeschwindigkeit, einen optimalen Materialabtrag und ein sauberes Schliffbild durch das gleichmäßige Arbeitstempo mit sich.

Vibrationen

Im Betrieb vibrieren Schleifmaschinen. Das lässt sich nicht komplett vermeiden. Aber starke Vibrationen können dazu führen, dass der Anwender innerhalb kurzer Zeit eine bedenkliche Schwingungsdosis erhält.

Vor allem die Hände und Arme sind betroffen. Für den industriellen Dauereinsatz gibt es deshalb Grenzwerte, die zwingend eingehalten werden müssen. In Deutschland sind die Grenzwerte in der Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung gesetzlich festgelegt.

Demnach gilt zum Beispiel, dass der Arbeitgeber bei Anwendungen mit hohen Vibrationen von 20 m/s² schon nach acht Minuten Maßnahmen einleiten muss, die die Vibrationen begrenzen.

Um das Gesundheitsrisiko durch zu hohe Vibrationen zu senken, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die mit Abstand wichtigste und wirksamste davon ist die Verwendung einer geeigneten Schleifmaschine.

Diese sollte möglichst wenig vibrieren. Speziell ein Winkelschleifer sollte mit einem zweiten, vibrationsdämpfenden Handgriff und einem Autobalancer ausgerüstet sein.

Wichtig ist außerdem ein leistungsstarkes und effizientes Gerät. Denn je schneller die Arbeit erledigt ist, desto kürzer ist der Anwender den Vibrationen ausgesetzt.

Autobalancer

Der schon erwähnte Autobalancer zählt zu den besten Möglichkeiten, um die Vibrationen von Druckluftwerkzeugen zu dämpfen. Er verbessert die Ergonomie und beugt einem vorzeitigen Ermüden des Anwenders vor.

Damit sinkt das Verletzungsrisiko. Außerdem darf der Anwender mit einem Werkzeug, das diese Funktion hat, länger arbeiten. Denn die Belastungsgrenze, die in der Vibrationsrichtlinie bestimmt ist, wird später erreicht als bei einem Werkzeug ohne Autobalancer.

Der Autobalancer ist ähnlich wie ein Kugellager mit frei beweglichen Kugeln im Inneren konstruiert. Weil er auf der Antriebswelle der Schleifmaschine sitzt, dreht er sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Schleifscheibe.

Wenn die Schleifscheibe rotiert, verursacht sie eine Unwucht, die die unerwünschten Schwingungen in Form von Vibrationen zur Folge hat. Der Autobalancer gleicht diese Unwucht aus. Denn die Kugeln erzeugen durch das schnelle Drehen eine Gegenkraft, die das Werkzeug ausbalanciert und so die Vibrationen deutlich reduziert.

Neben den Sicherheitsaspekten bietet eine Schleifmaschine mit Autobalancer aber noch einige weitere Vorteile. So sind die Wirksamkeit und die Produktivität höher und die Lebensdauer länger, weil kürzere Laufzeiten für den gleichen Materialabtrag ausreichen.

Auch die Schleifscheiben halten länger, denn ihr Rundlauf ist besser. Durch den besseren Kontakt zwischen dem Werkzeug und dem Schleifmittel ist auch der Materialabtrag höher.

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Rudolf Bozart, - Schweißfachingenieur, Gerd Meinken - Schweißwerkmeister, Thorsten Kamps, Schweißer, Coautor und Buchautor und Christian Gülcan Unternehmer und Betreiber der Webseite, 2 Jahre Vertrieb von Dienstleistungen in Mechanik- und Mettallbearbeitung, schreiben hier alles Wissenswerte zu Schweißtechniken und Schweißverfahren, geben Tipps und Anleitungen zu Berufen, Schweißgeräten, Materialkunde und Weiterbildung.

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