Was macht ein Verzinker?

Was macht ein Verzinker?

Während Schweißer verschiedene Verfahren nutzen, um Werkstoffe dauerhaft zu fügen, kümmern sich Verzinkerinnen und Verzinker um die Oberflächen von Erzeugnissen aus Metall. Diese beschichten sie nämlich maschinell oder in Handarbeit mit Zink, um sie so vor einer Korrosion zu schützen.

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Was macht ein Verzinker

Wir stellen den Metallberuf in diesem Portrait einmal genauer vor!:

Ein kleiner Hinweis vorab:

Selbstverständlich steht der Beruf Männern und Frauen gleichermaßen offen. Wenn wir im Folgenden nur vom Verzinker sprechen und die Verzinkerin nicht jedes Mal gesondert erwähnen, dann hat das damit zu tun, dass wir den Text nicht unnötig kompliziert machen wollten. Gemeint sind aber immer alle Geschlechter.

Was macht ein Verzinker?

Zum Schutz vor Korrosion beschichten Verzinker metallische Oberflächen mit Zink. Dafür nutzen sie verschiedene Verfahren wie zum Beispiel das Galvanisieren oder das Feuerverzinken.

Der erste Arbeitsschritt besteht in aller Regel darin, die Werkstücke vorzubereiten. So müssen die Bauteile gereinigt, entfettet oder abgeschliffen werden, damit die Beschichtung später gut haftet.

Der nächste Schritt ist, ein entsprechendes Elektrolyt- oder Verzinkungsbad anzusetzen. Werden die Werkstücke maschinell verzinkt, richten Verzinker die Anlagen ein.

Anschließend bestücken sie Trommeln, Gestelle und andere Vorrichtungen, mit denen die Bauteile ins Zinkbad eintauchen. Manchmal stellen Verzinker auch die Halterungen, die für den Beschichtungsvorgang notwendig sind, selbst her.

Einzelteile beschichten Verzinker aber oft auch von Hand. Dabei arbeiten sie mit Spritzpistolen. Dieses Spritzverzinken findet zum Beispiel bei Fertigteilen und Ausbesserungsarbeiten Anwendung. Doch genauso werden übergroße Stahlkonstruktionen direkt vor Ort auf der Baustelle manuell verzinkt.

Verzinker überwachen die Verzinkungs- und Trocknungsanlagen. Nach dem Verzinken kontrollieren sie die Ausführung. Teilweise müssen die Bauteile dann noch nachbearbeitet werden, zum Beispiel durch Glätten und Polieren.

Das Warten und Instandhalten der Anlagen gehört ebenso zum Aufgabenbereich wie das Reinigen der Wannen und Behälter.

Wenn Verzinker die Bäder und Abwässer leeren und entsorgen, haben sie die gesetzlich vorgeschriebenen Werte im Blick. Bei Bedarf entgiften sie die Bäder deshalb oder entsorgen die Chemikalien fachgerecht.

Wo arbeitet ein Verzinker?

Verzinker arbeiten hauptsächlich in Werkstätten, Werkhallen und Laboren. Teilweise sind sie aber auch auf Baustellen im Einsatz.

Arbeitsplätze für Verzinker bieten unter anderem

  • Galvanisierbetriebe und Feuerverzinkereien,

  • Rohr- und Drahthersteller,

  • die metallverarbeitende Industrie und

  • Unternehmen im Bereich des Fahrzeugbaus.

Wie sind die Arbeitsbedingungen für einen Verzinker?

Verzinker arbeiten zum Teil an Maschinen und Anlagen, teilweise erledigen sie Aufträge auch in Handarbeit. Oft sind sie in Werkstätten oder Werkhallen tätig, in denen es durch die laufenden Maschinen laut sein kann. Arbeiten sie auf Baustellen, sind sie der Witterung ausgesetzt.

Da sie mit Chemikalien zu tun haben, schützen sie sich durch Arbeitskleidung und eine entsprechende Schutzausrüstung vor Verätzungen und Dämpfen.

Schutzkleidung ist auch notwendig, wenn Verzinker Reinigungs- und Wartungsarbeiten durchführen. Vor allem in größeren Betrieben ist Schichtarbeit üblich.

Damit der Zinküberzug gleichmäßig wird, müssen Verzinker sorgfältig und präzise arbeiten. Wenn sie maschinelle Tauchvorgänge und Beschichtungsprozesse überwachen, müssen sie die Anzeigen und Messwerte aufmerksam beobachten.

Tritt eine Störung auf, ist schnelles Eingreifen gefragt. Neben Konzentrationsfähigkeit brauchen Verzinker zudem ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Schließlich müssen sie nicht nur die Vorschriften zum Arbeitsschutz und der Unfallverhütung einhalten, sondern auch Abwässer und Chemikalien fachgerecht entsorgen.

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Wie wird jemand Verzinker?

Der Verzinker ist zwar ein eigenständiger Beruf. Allerdings handelt es sich nicht um einen Ausbildungsberuf im klassischen Sinne. Die Voraussetzung für die Tätigkeit schafft vielmehr eine technische Ausbildung im Bereich der Oberflächenbeschichtung.

Meist ist das die Ausbildung zum Oberflächenbeschichter oder zum Verfahrensmechaniker in der Fachrichtung Beschichtungstechnik. Im Anschluss an die Berufsausbildung erfolgt dann die Spezialisierung zum Verzinker. Über den Beruf des Schweißers ist ein Zugang grundsätzlich ebenfalls möglich.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es bei diesem Beruf?

Um das Fachwissen auf einem aktuellen Stand zu halten, zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen, stehen verschiedene Anpassungsweiterbildungen für Verzinker zur Auswahl. Je nach Tätigkeit und Branche bieten sich dabei Weiterbildungen in den Themenfeldern

  • Galvanik und Oberflächenbehandlung,

  • Korrosionsschutz,

  • Be- und Verarbeitung von Metall,

  • Verfahrenstechnik,

  • Betrieb und Überwachung von Maschinen und Anlagen oder

  • Qualitätstechnik und -prüfung

  1. Daneben besteht durch eine Aufstiegsweiterbildung die Möglichkeit, sich neue berufliche Perspektiven zu eröffnen und die Karriereleiter nach oben zu klettern. So können Verzinker die Meisterschule machen und anschließend als Galvaniseurmeister oder als Industriemeister in der Fachrichtung Metall tätig werden.

  2. Eine andere Möglichkeit ist, sich zum Techniker mit dem Schwerpunkt Galvanotechnik weiterzubilden. Haben Verzinker einen Bildungsabschluss, der zum Besuch einer Hochschule berechtigt, kommt auch ein Studium in Frage. Dann bieten sich die Werkstoffwissenschaft und -technik oder die Materialwissenschaft als Studienfächer an.

Übersicht zu Verzinkungsverfahren:

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Rudolf Bozart, - Schweißfachingenieur, Gerd Meinken - Schweißwerkmeister, Thorsten Kamps, Schweißer, Coautor und Buchautor und Christian Gülcan Unternehmer und Betreiber der Webseite, 2 Jahre Vertrieb von Dienstleistungen in Mechanik- und Mettallbearbeitung, schreiben hier alles Wissenswerte zu Schweißtechniken und Schweißverfahren, geben Tipps und Anleitungen zu Berufen, Schweißgeräten, Materialkunde und Weiterbildung.

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