WPS schweißen
WPS schweißen bedeutet, dass das Schweißen nach einer beglaubigten Schweißvorschrift erfolgt. Die Abkürzung WPS steht dabei für “welding procedure specification”, also Daten für das Schweißverfahren. Sie dient als Anleitung dafür, wie die Schweißnaht auszuführen ist und welche Schweißparameter der Schweißer dazu an seinem Schweißgerät vornehmen muss. Daneben enthält sie Angaben zur Vorbereitung der Nahtstelle und zur Nachbearbeitung der Schweißnaht.
Die Prüfung des Schweißverfahrens und die darauffolgende Annerkennung folgen einem festgelegten Verfahren, das die Punkte Produktnorm oder Liefervereinbarung, eine vorläufige Schweißanweisung nach DIN EN 288 – 2, eine sogenannte pWPS, eine Verfahrensprüfung nach EN 288 – 3 oder – 4, den Bericht über Anerkennung eines Schweißverfahrens sowie die Schweißanweisung, die WPS beinhaltet.
Im ersten Schritt werden Produktnormen oder Liefervereinbarungen, die durch ein bereits anerkanntes Schweißverfahren belegt sein müssen, durch weitere Bedingungen oder Einschränkungen gegenüber den Normen EN 288-3 oder -4 definiert. Anhand dieser Grundlage fertigt der Hersteller eine vorläufige Schweißanweisung, die der Norm EN 288-2 folgt und in der alle wesentlichen Bedingungen für das Erstellen der Schweißnaht enthalten sind.
Inhalt
Die Schweißanweisung
Das Erstellen einer solchen vorläufigen Schweißanweisung ist die Voraussetzung dafür, dass das Annerkennungsverfahren stattfinden kann. Im Anschluss daran werden Prüfstücke anhand der vorläufigen Schweißanweisung erstellt, wobei deren Form und Maße durch die Normen EN 288-3 und -4 vorgegeben sind.
Die zuständige Stelle protokolliert dabei die Herstellung. Im nächsten Schritt werden die Prüfstücke einer sogenannten zerstörungsfreien und zerstörenden Prüfung unterzogen, wobei die Prüfung die geltenden Normen sowie die in der Produktnorm oder Liefervereinbarung zusätzlich festgelegten Bedingungen berücksichtigt. Die zuständige Stelle erstellt einen Bericht über die Anerkennung des Schweißverfahrens, der die Herstellung dokumentiert, die Ergebnisse der Prüfung der Musterstücke aufzeigt und den Geltungsbereich definiert.
Dieser Bericht ist die Grundlage dafür, dass die zuständige Stelle die vorläufige Schweißanweisung bestätigt und damit das Schweißverfahren anerkennt. Für den Hersteller ist die WPS ein Dokument, das er als Nachweis für das Schweißverfahren nutzt und das ihn dazu berechtigt, dieses Schweißverfahren innerhalb des definierten Geltungsbereiches anzuwenden, was bedeutet, er lässt die Schweißnähte nach dieser WPS schweißen.
Anleitungen und Ratgeber zu Schweißtechniken und Schweißverfahren:
- Fehlerquellen bei Schweißarbeiten
- Fachtheoretische Ausbildungen im Bereich Schweißen
- Die Geschichte des Schweißens
- Fachzeitschriften der Metallindustrie und Metallbearbeitung
- Schweißen Tabellen und Diagramme
- PDF-Dateien zum Schweißen
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