Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 4

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 4

Sind die Arbeiten abgeschlossen, sollte rostfreier Stahl eine glatte, saubere und fehlerfreie Oberfläche haben. Dabei geht es aber nicht nur darum, dass der Stahl hübsch aussieht oder hygienischen Anforderungen gerecht wird. Vielmehr spielt der Widerstand gegenüber Korrosion eine entscheidende Rolle. In einer mehrteiligen Beitragsreihe vermitteln wir Fachwissen zum Reinigen von rostfreiem Stahl.

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 4

In den vorgehenden Teilen des Ratgebers haben wir die Begrifflichkeiten im Zusammenhang mit der Endreinigung erklärt, die Gruppen von rostfreien Stählen genannt und uns mit der Oberflächengüte befasst. Außerdem haben wir gezeigt, was typische Fehler und Makel auf rostfreien Stahloberflächen sind.

Jetzt, in Teil 4, schauen wir uns mechanische Reinigungsverfahren an:

Die Reinigungsverfahren bei rostfreiem Stahl

Wie umfangreich die Nachbehandlung der stählernen Bauteile ausfällt und welche Methoden dafür in Frage kommen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören die Korrosionsbelastung, der das Bauteil ausgesetzt ist, und der Widerstand des verarbeiteten Stahls gegenüber Korrosion. Auch hygienische Ansprüche und optische Aspekte spielen eine Rolle.

Um Fehler und Makel auf der rostfreien Stahloberfläche zu entfernen, stehen sowohl mechanische als auch chemische Methoden zur Verfügung. Teilweise werden auch beide Vorgehensweisen miteinander kombiniert. Grundsätzlich führt eine chemische Reinigung zu einem besseren Ergebnis.

Denn chemische Methoden senken das Risiko von Verunreinigungen, während mechanische Verfahren oft eine rauere Oberfläche zur Folge haben. Vorschriften zum Umweltschutz, zur Arbeitssicherheit und zur Entsorgung von Abfall können den chemischen Reinigungsverfahren aber Grenzen setzen.

Mechanisches Reinigen von rostfreiem Stahl

Bei den mechanischen Verfahren zur abschließenden Reinigung von Oberflächen aus rostfreiem Stahl finden im Wesentlichen das Schleifen, das Kugelstrahlen und das Bürsten Anwendung.

Schleifen

Fehler und tiefere Kratzer werden oft abgeschliffen. Dabei dürfen die Schleifmethoden aber nur so rau sein wie unbedingt erforderlich. Meist genügt eine Schwabbelscheibe, um Anlauffarben und Verunreinigungen auf der Oberfläche zu entfernen.

Beim Schleifen von rostfreien Stählen ist wichtig, dass der Schweißer zu einem geeigneten Schleifwerkzeug greift. So dürfen grundsätzlich nur Schleifscheiben zum Einsatz kommen, die kein Eisen enthalten. Außerdem sollte der Schweißer keine Schleifscheiben verwenden, mit denen zuvor ein niedrig legierter Stahl bearbeitet wurde.

Außerdem sollte der Schweißer darauf achten, dass er keine raue Oberfläche entstehen lässt. Arbeitet er mit einem Material mit einer 40er oder 60er Körnung, muss anschließend ein weiterer Schleifgang erfolgen. Für den Feinschliff sollte die Körnung bei mindestens 180 liegen. Bei hohen Anforderungen an die Oberfläche kann sogar ein Polieren notwendig werden.

Ein weiterer Aspekt ist, dass die Oberfläche beim Schleifen nicht überhitzen darf. Der Druck beim Schleifen muss gering sein, weil sonst zusätzliche Anlauffarben und im schlimmsten Fall auch Spannungsrisse drohen. Solche Fehler müssen natürlich komplett beseitigt werden.

Kugelstrahlen

Eine weitere mechanische Reinigungsmethode ist das Kugelstrahlen. Es kann eingesetzt werden, um Oxide infolge von hohen Temperaturen und Verunreinigungen durch Eisen zu entfernen.

Allerdings muss der Schweißer sicherstellen, dass das Blasmaterial absolut sauber ist und nicht schon an Kohlenstoffstahl angewendet wurde. Außerdem sollte das Blasmaterial nicht zu alt sein.

Denn selbst wenn es nur für das Reinigen von rostfreien Stählen genutzt wurde, verliert das Blasmaterial mit zunehmendem Alter an Wirkung und verursacht im schlimmsten Fall mehr Schaden als Nutzen.

In welchem Umfang und ob die Oberfläche überhaupt mittels Kugelstrahlen gereinigt werden kann, hängt von der schon vorhandenen Rauheit ab. Ungünstig ist außerdem, dass die Zone, die weniger Chrom enthält, allein durch das Blasmaterial meist nicht abgetragen wird.

Bürsten

Um Anlauffarben zu entfernen, reicht es in vielen Fällen aus, die Oberfläche mit einer Bürste aus rostfreiem Stahl oder aus Nylon abzubürsten. Der Vorteil vom Bürsten liegt darin, dass die Oberfläche dadurch nicht nennenswert angeraut wird.

Kommen ausschließlich saubere Werkzeuge zum Einsatz, besteht außerdem so gut wie kein Risiko für Verunreinigungen. Allerdings genügt eine Behandlung mit der Bürste meist nicht, um die chromverarmte Zone vollständig zu beseitigen.

Typische Schritte bei einer mechanischen Reinigung

Um einen optimalen Korrosionswiderstand zu erreichen, ist das Beizen der rostfreien Stahloberfläche meist die beste Lösung. Soll darauf verzichtet werden, umfasst eine mechanische Reinigung nach Abschluss der Fertigungs- und Schweißarbeiten üblicherweise vier Arbeitsschritte:

  1. Zunächst wird die Oberfläche abgeschliffen, um auf diese Weise Fehler und Makel zu entfernen, die durch das Schweißen entstanden sind.

  2. Als nächstes wird das Material entfernt, das durch hohe Temperaturen beschädigt wurde. Außerdem werden Verunreinigungen durch Eisen beseitigt.

  3. Danach werden organische Verunreinigungen abgetragen.

  4. Zum Schluss sollte eine abschließende Passivierung erfolgen.

Im nächsten Teil des Ratgebers erklären wir das chemische Reinigen von rostfreiem Stahl, wobei hier vor allem das Beizen eine wesentliche Rolle spielt.

Mehr Ratgeber, Tipps und Anleitungen:

Thema: Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 4

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 3

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Glatt, sauber und fehlerfrei: So sollte die Oberfläche eines rostfreien Stahls sein, wenn die Arbeiten beendet sind. Denn neben einer ansprechenden Optik und hygienischen Aspekten hängt davon auch der Korrosionswiderstand ab. In einem mehrteiligen, ausführlichen Ratgeber befassen wir uns mit dem Reinigen von rostfreiem Stahl. Nach einer grundsätzlichen Einführung und einer Definition der wichtigsten Begrifflichkeiten bei der abschließenden Oberflächenbehandlung ging es in Teil 2 um die vier Gruppen der rostfreien Stähle und die Oberflächengüte.

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 3

Hier ist Teil 3!

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Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 2

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Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, sollte ein rostfreier Stahl eine glatte, saubere und fehlerfreie Oberfläche haben. Diese Anforderung hat aber nicht nur etwas mit Ästhetik oder hygienischen Gesichtspunkten zu tun, sondern spielt auch für den Korrosionswiderstand eine Rolle. In einer mehrteiligen Beitragsreihe haben wir einen ausführlichen Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl zusammengestellt.

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 2

Dabei ging es in Teil 1 um Grundsätzliches und um die Begrifflichkeiten bei der abschließenden Oberflächenbehandlung. Hier ist Teil 2!:

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Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 1

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 1

Die Oberfläche eines rostfreien Stahls sollte nach Abschluss aller Arbeiten glatt, fehlerfrei und sauber sein. Sehr wichtig und zugleich deutlich zu sehen ist das, wenn der Stahl an Fassaden verarbeitet wird oder unter strengen Hygieneanforderungen zum Einsatz kommt. Doch auch was den Korrosionswiderstand betrifft, spielt das Finish der Oberfläche eine große Rolle.

Ausführlicher Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl, Teil 1

In einer mehrteiligen Beitragsreihe präsentieren wir einen ausführlichen Ratgeber zum Reinigen von rostfreiem Stahl!:

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Fachinfos zum Schweißen von plattierten Erzeugnissen, Teil 2

Fachinfos zum Schweißen von plattierten Erzeugnissen, Teil 2

Wenn von plattierten Blechen die Rede ist, geht es in aller Regel um Erzeugnisse, bei denen Kesselbau- oder Feinkornbaustähle den Grundwerkstoff bilden. Die Auflage besteht aus hochlegierten, nichtrostenden oder hitzebeständigen Stählen oder aus Legierungen auf der Basis von Nickel. In einem zweiteiligen Beitrag vermitteln wir Fachinfos zum Schweißen von solchen plattierten Erzeugnissen.

Fachinfos zum Schweißen von plattierten Erzeugnissen, Teil 2

Dabei ging es in Teil 1 zunächst um die Anforderungen, die die Schweißverbindung erfüllen muss. Die Korrosionsbeständigkeit und die Festigkeit des Bauteils sind hier die wesentlichen Punkte. Außerdem haben wir erklärt, welche Schweißzusätze in Frage kommen und was bei ferritischen Chrom-Stählen als Plattierungsauflage gilt.

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Fachinfos zum Schweißen von plattierten Erzeugnissen, Teil 1

Fachinfos zum Schweißen von plattierten Erzeugnissen, Teil 1

Bei plattierten Erzeugnissen handelt es sich üblicherweise um Bleche aus Kesselbau- oder Feinkornbaustählen als Grundwerkstoff und einer Auflage aus hochlegierten, nichtrostenden oder hitzebeständigen Stählen. Legierungen auf Nickelbasis sind als Auflage ebenfalls möglich. In einem zweiteiligen Beitrag haben wir Fachinfos dazu zusammengestellt, worauf es beim Schweißen von plattierten Erzeugnissen zu achten gilt.

Fachinfos zum Schweißen von plattierten Erzeugnissen, Teil 1

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Liste: Schweißzusätze beim Fügen von Mischverbindungen, 2. Teil

Liste: Schweißzusätze beim Fügen von Mischverbindungen, 2. Teil

Allein schon was Stähle angeht, ist die Vielfalt ernorm. Werden dann noch die möglichen Mischverbindungen aus den unterschiedlichen Stahlsorten untereinander und aus Stählen mit anderen Werkstoffen berücksichtigt, wird die Anzahl der Werkstoffkombinationen nahezu grenzenlos. Entsprechende Normen oder Regelwerke existieren deshalb nur wenige.

Liste Schweißzusätze beim Fügen von Mischverbindungen, 2. Teil

Die allgemeinen Grundregeln, Richtlinien, Empfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen, die für die Auswahl von geeigneten Schweißverfahren und Schweißzusätzen beim Fügen von Mischverbindungen gelten, haben natürlich Bestand. Trotzdem braucht der Schweißer für die praktische Umsetzung Fachwissen.

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Liste: Schweißzusätze beim Fügen von Mischverbindungen, 1. Teil

Liste: Schweißzusätze beim Fügen von Mischverbindungen, 1. Teil

Die Palette an Stahlsorten ist riesig. Wenn die vielen verschiedenen Stahlsorten dann auch noch mit- und untereinander zu Werkstoffen kombiniert werden, wird es nahezu unmöglich, jede erdenkliche Mischverbindung zu erfassen. Deshalb gibt es auch nur eine sehr überschaubare Anzahl an Normen und Regelwerken.

Liste Schweißzusätze beim Fügen von Mischverbindungen, 1. Teil

Allgemeine Grundregeln, Hinweise, Empfehlungen und Vorsichtsmaßnahmen für die Auswahl von Schweißzusätzen und Schweißverfahren beim Fügen von Mischverbindungen können zwar eine gute Hilfestellung bieten.

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Fachinfos zum Schweißen von warmfesten Stählen, Teil 4

Fachinfos zum Schweißen von warmfesten Stählen, Teil 4

Beim Schweißen zählt Stahl zu den wichtigsten Werkstoffen überhaupt. Deshalb wurden im Laufe der Zeit verschiedene Stähle entwickelt. Inzwischen steht so für praktisch jeden Einsatzbereich, Zweck und Belastungsgrad ein geeigneter Stahl zur Verfügung. Eine besondere Gruppe innerhalb der Stähle sind die warmfesten Stähle.

Fachinfos zum Schweißen von warmfesten Stählen, Teil 4

Sie kommen dort zur Anwendung, wo die Bauteile dauerhaft sehr hohen Temperaturen und starken Belastungen ausgesetzt sind. So ein Bereich ist zum Beispiel der Kraftwerksbau.

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Jobangebot Schlosser mit Schweißschein (m/w/d) Hamburg – Bremen

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Für unsere Standorte in Bremen und Hamburg, suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt Schlosser / Industriemechaniker (m/w/d) mit Erfahrung in Schweißverfahren/ Schweißschein für z.B. Baustahl 335, 235

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